Einsatz September 2021


Einsatz September 2021, Tag 1 - 6

(28.08 - 02.09.2021)

Wie vermutlich von vielen schon lange erwartet, hier endlich der erste Einsatzbericht.

Die ersten Tage des Einsatzes waren wiedereinmal mehr als anstrengend. Mehr als 3-4 Stunden Schlaf waren einfach nicht drin. Morgens gegen 4 Uhr starteten bisher alle Tage. In den letzten Tagen legten wir insgesamt 3500 KM hier in Ungarn zurück. Hunde aus der Tötungsstation wurden geholt. 16 an der Zahl. Klinikbesuche erledigt. Hunde aus den Zig....Slams in Sicherheit gebracht. Futter- und sachspenden in den Stationen verteilt und Notzwinger in Örkeny aufgebaut, da wir sonst nicht wissen wie wir alle Notfälle unterbringen sollen.

Zum Glück bin ich in diesem Einsastz nicht alleine unterwegs. Christine, Andrea, Elke und Uwe und das 4 köpfige Team aus Österreich sind vor Ort um uns hier tatkräftig zu unterstützen.

Auch Regina ist wieder voll mit im Einsatz. Mit ihr fuhren wir in die Dörfer und die Tötungsstation. Hunde und eine Katzenfamilie saßen am Ende des Tages in unserem Transporter.

Eine schwer kranke Hündin, von der wir zur Zeit nicht wissen ob sie überleben wird, nahmen wir mit und sie wird nun in der Klinik versorgt.

Auch in Örkeny mussten wir wieder die nächsten Bauschritte besprechen. Denn langsam wird es eng und wir benötigen dort dringend Unterbringungsmöglichkeiten .

Das sind die ersten Tae des Einsatzes. Morgen folgt der Besuch einer weiteren Tötung in Ostungarn und die Abholung von Hunden aus den Notrufen der letzten Tage.

Wir werden bald detaillierter berichten. Hier aber die ersten Bilder der letzten Tage.


Einsatz September 2021, Tag 7, 03.09.2021

 

Heute ist kein guter Tag für uns alle. Waren wir gestern noch glücklich wieder einige Fellnasen aus der Tötung gerettet zu haben, sind wir heute um so trauriger berichten zu müssen, das Siena das Glück nicht mehr genießen kann. Sie verstarb heute an einer heftigen Magen Darm infektion.

Innerhalb der letzten 2 Tage baute Siena trotz sofotiger Terärztlicher Versorgung immer mehr ab. konnte weder Wasser noch Futter bei sich behalten. Zwei Tage und Nächte verbrachten wir damit sie mit Infusionen und Medikamenten zu versorgen. vor einer halben Stunde dann bekamen wir die Nachricht aus der Klinik, das sie leider verstoben ist. Wir alle sind zu tiefst betrübt und traurig. Wie sehr hätten wir ihr gegönnt nun endlich ein gutes Leben zu führen. Die Tötung konnte sie hinter sich lassen. Dem Tod konnten wir sie leider nicht entreißen. Immer wieder sind derartige Schicksale die Momente die uns verzweifeln lassen und in denen wir krampfhaft grübeln was wir hätten besser machen müssen. Doch was will man denn mehr tun, als die sofortige medizinische Versorgung sicherzustellen.

Die Ausreiseuntersuchungen für die vermittelten Hunde haben auch begonnen. Alle Hunde werden getestet und gründlich untersucht.

Unsere beiden Senioren Dackel-Mixe wurden heute ebenfalls dem Tierarzt vorgestellt. Beide Hunde sind gesund und sollten nun bald ein Zuhause finden, denn ihre Zeit läuft unaufhörlich-

In Örkeny macht der Aufbau der Auffangstation ebenfalls gute Fortschritte. Im und am Haus wird kräftig saniert und gearbeitet. Heute wurde das Material für die Trockenbauarbeiten angeliefert . Die Stützfundamente für das Aussenmauerwerk wurden gegossen, und die alten Lehmwände so vor eindringender Feuhtigkeit geschützt.

Nun müssen wir die Gelder für die Gitterelemente der Quarantänezwinger zusammen bekommen. Denn durch immer wieder unerwartete Tierarztkosten können wir das Material derzeit noch nicht bestellen. Doch klar ist, das die Versorgung der Hunde einfach Vorrang hat.

Der morgige Tag wird wieder einer der emotional harten Tage. Denn morgen müssen wir wieder einmal entscheiden, welchen der Nothunde wir einen der noch wenigen zur Verfügung stehenden Plätze geben. Immer wieder bereitet es uns seelischen Schmerz derartige ENtscheidungen treffen zu müssen. Es sind die Tage die man dann besonders gerne hinter sich hat.

Natürlich werden wir auch hierüber berichten.


Einsatz September, Tag 8-10, (04.-06.09.2021)

Über Arbeit können wir uns nicht beschweren. Die letzten 3 Tage hatten es mal wieder richtig in sich.

Obwohl wir bereits mehr als voll sind, wurden in nur einer Woche 31 Hunde neu aufgenommen. Einige von ihnen haben das Glück bereits eine Familie gefunden zu haben, da wir die Hundeaus der Tötungsstation bereits einzeln vorgestellt haben bevor wir sie endlich dort herausholen konnten. Andere sind neue Notfälle aus den unterschiedlichsten Situationen gerettet.

Hier mal eine kleine Übersicht, damit man eine Vorstellung davon bekommt, was hier Tag für Tag von den Tierschützern und Pflegerinnen geleistet wird.

Knapp 80 Hunde beherbergt das kleine Tierheim in Kondoros (im Südosten von Ungarn) im Moment.

Eigentlich ist es auf weniger Besetzung ausgelgt, aber immer wieder kommen neue Notfälle dazu, zu denen nicht nein gesagt werden kann. So müssen alle Hunde im Moment etwas zusammenrücken und hoffen baldmöglichst auf ein Zuhause!

Den gestrigen Tag hier in Ungarn verbrachte das österreichische Team damit, die Hunde zu fotografieren, mit ihnen Spazieren zu gehen, ihre Charaktere einzuschätzen und ihnen ein paar Minuten Liebe und Fürsorge zu schenken.

Die meisten von ihnen geniessen jede Minute menschlicher Zuneigung enorm, doch leider bleibt nur immer wenig Zeit für jeden einzelnen.

Oft ist es vollkommen unverständlich, warum diese Hunde im Tierheim oder in einer Tötung landen. Wunderbare Seelchen, einer besonderer als der andere. Alle Hunde werden nun tierärztlich untersucht und versorgt, um dann an liebevolle Familien vermittelt zu werden, falls sich jemand schon vom Foto weg verliebt hat, gerne einen Screenshoot per Messenger oder Whatsapp senden, dann werden wir alle Informationen weiterleiten.

Ich war mit unserem deutschen Team inzwischen wieder den ganzen Tag unterwegs - in Richtung Ostungarn. Von dort erreichten uns in den letzten Tagen wieder dringende Notrufe von privaten Tierschützern, einem kleinen Tierheim ohne jede Uterstützung und einer Tötungsstation. Wir starteten um 7 uhr in der Früh, um alle Stationen der Tagesplanung auch zu schaffen. Unser Weg führte uns auf Grund eines Hilferufs zu einer Tötungsstation in Debrecen. Von dort nahmen wir ungeplanter Weise schon vier Hunde mit, deren Quarantänezeit abgelaufen war. Als nächstes besuchten wir das kleine privat geführte Tierheim in Nyirmada, aus dem wir bereits einige Hunde in neue Familien vermitteln konnten. Hier ist dringend Hilfe erforderlich, denn die Umstände und Bedingungen die dort herrschen sind weder für die beiden Damen, noch für die Tiere tragbar. Doch alles ist besser als diese Tiere auf der STrasse oder in einer Tötung sterben zu lassen. Letzter Anlaufpunkt war dann bei einer Tierschützerin, die in der Nähe der Ukrainischen Grenze ihr bestes gibt um dort die Hunde vor dem sicheren Tod zu bewahren. Dort nahmen wir dann nochmals 8 Hunde mit. So kamen wir wie eigentlich nach jeder Tour, auch diesmal Abends um 22.30 Uhr nicht mit leeren Händen zurück, sondern hatten 12 neue Hunde an Bord, die nun dringend untergebracht werden mussten. Selbstverständlich wurden sie Abends noch versorgt. An dieser Stelle wieder einmal Danke an das Team aus Österreich, die uns bis 1 Uhr in der Nacht bei der Versorgung und Unterbringung der Neuzugänge unterstützten.

Auch hier in Kondoros selber wurden wieder neue Hunde von der STrasse aufgenommen. Abgemagert, ängstlich, teilweise sofort Behandlungsbedürftig.

Täglich fahren unsere Tierheimmitarbeiter in die Klinik. Täglich bangen wir um das Leben einiger dieser Schützlinge. Und oftmals beten und hoffen wir leider vergebens. Immer wieder müssen wir auch Verluste hinnehmen, doch wir haben wenigstens alles versucht. Leider kann man nicht jeden Kampf gewinnen.

Während dann gestern CHristine und Andrea die Heimreise antraten, machte ich mich auf den Weg nach Örkeny, um dort in den schnell aufgebauten neuen Notzwingern einige der Neuzugänge unterzubringen. Auch bei Unserer Vivien fanden wieder 5 Notfälle einen Platz. Drei kleine Dackelkinder, die aus einem STraßengraben gerettet werden konnten, ein kleiner Yorcki mix, den sein besitzer nicht mehr wollte, weil er ein mal in die Wohnung pieselte, zwei und eine Labbi-Vizsla Mix Hündin, die wir aus der Tötung retteten fanden bei Ihr ein vorübergehendes Zuhause.

Heute fuhr ich zur Abnahme der Bauabschnitte der letzten Tage nach Örkeny. Die Liste der nun benötigten Materialien wurde erstellt, weitere Baumaßnahmen besprochen und die Hunde die dort bereits untergebracht sind wurden versorgt.

Morgen geht es dann mit frischem Mut und Zuversicht in die nächste Woche.

Wir werden weiter berichten


EINSATZBERICHT unseres Team´s aus Österreich, denen wir für ihre ständige Hilfe und Unterstützung sehr dankbar sind:

Am letzten Tag unseres Besuchs im Tierheim in Kondoros konnten wir uns für einzelne Hunde etwas mehr Zeit nehmen.

Besonders die Hunde, die normalerweise etwas zu kurz kommen, mehr Zeit und Aufmerksamkeit benötigen würden und teilweise schon lange hier im Tierheim sitzen, durften etwas Beschäftigung genießen.

Es sind Hunde die das Gehen an der Leine nicht kennen, zu viel Angst vor der Aussenwelt haben, die manchmal seit Wochen nichts anderes gesehen haben als das Tierheim, zu wenig Vertrauen in fremde Menschen haben, keine Grenzen kennen oder einfach nur eine Extraportion Aufmerksamkeit brauchen.

Neben der unglaublich vielen Arbeit, die täglich im Tierheim anfällt, haben die Damen nur sehr begrenzt Zeit, sich um jeden einzelnen Hund länger zu kümmern. Sie bemühen sich sehr, aber der Tag hat nun mal nur 24h.

Inzwischen sind die kleinen Katzen tagsüber ins neue Freigehege eingezogen und geniessen es unheimlich, zu toben, zu rennen, zu klettern und zu spielen. Und zwei de Zwerglein, Brad & Bobo, durften heute schon ihre große Reise ins neue Zuhause antreten.

Hier ein paar Eindrücke von unserem letzten Tag in Ungarn. Wir werden versuchen, bald wieder zu kommen!

Wer die Damen vom Tierheim unterstützen möchte - sie freuen sich über jeden noch so kleinen Beitrag!