Einsatz Juni 2021

Einsatz Juni 2021, Der Start.... 29.+30.05.2021

Wie bereits in unserem Bericht zu den 25 kleinen Hunden, die wir von einem Vermehrer retten konnten berichtet, machte ich mich am Samstag auf den Weg nach Ungarn.

Gut beladen mit Futter, Medikamenten und Decken kam ich heute ( Sonntag) gegen 13 Uhr in Kondoros an.

Nach herzlicher, kurzer Begrüßung wurden die Spenden ausgeladen, und für die einzelnen Stationen vor sortiert.

Unser Tierheim in Kondoros ist nun wieder für die nächsten Wochen mit Futter versorgt. Morgen bringe ich Futter und Medikamente in unsere Auffangstation nach Szank. Dort werde ich dann auch die 25 kleinen Seelen endlich in Augenschein nehmen können. Wir werden euch natürlich auf dem laufenden halten. Die nächsten Tage werden wir mit den Hunden in der Klinik verbringen, damit jeder einzelne gründlich untersucht und versorgt werden kann.

Diesmal werde ich den Einsatz um eine Woche verlängern, damit wir nicht nur die Neuzugänge ordnungsgemäß versorgen können, sondern auch die bei mir eingegangenen Notrufe alle abarbeiten können.

Es liegen nun 3 lange und anstrengende Wochen vor uns. Am Donnerstag kommen Claudia und Moni, (Team Austria) zu uns, um uns hier nach Kräften zu unterstützen. Zur Zeit erreichen uns Notrufe aus ganz Ungarn. Wir werden auch diesmal wieder täglich unterwegs sein. Wir holen die Notfälle aus Nord, Ost, Südungarn und werden alle auch gleich in der Klinik vorstellen. Es werden täglich wieder zwischen 400 und 600 Kilometer zurückgelegt werden müssen, da die Hilferufe aus den äußersten Winkeln Ungarns bei uns eingehen.

Auch der Neubau für den Klinikbereich und die Krankenstation auf unserem neuen Grundstück soll nun beginnen. Dazu treffe ich mich am Mittwoch mit Regina, Linda und den Arbeitern in Örkeny, damit wir die nächste Schritte besprechen können.

Kaum angekommen wurden auch in Kondoros wieder neue Notfälle aufgenommen. Einen völlig verängstigten Kettenhund und einen neuen Straßenhund der völlig panisch eingefangen wurde haben wir nun schon wieder aufgenommen.

Regina und Linda haben heute Olivia in Sicherheit gebracht. Bevor sie in die kostenpflichtige Pension gebracht wurde, wurde sie von den beiden Damen gebadet und erhielt einen Floh und Zeckenschutz. Nun ist sie in einer tollen Pension, mit Familienanbindung, damit wir ihr für die Zeit bis zur Ausreise den Tierheimzwinger ersparen können.

Nun heißt es ein wenig schlafen nach der langen Anreise damit morgenfrüh dann mit frischer Kraft und frischem Mut der Kampf für die Hunde beginnen kann.

Natürlich werden wir so wie die Zeit es erlaubt weiter berichten.


Einsatz Juni 2021, Tag 3 (31.05.2021)

Heute nur ein kurzer Zwischenbericht.

Wie bereits in unserem gestrigen Bericht angekündigt war ich heute in unserer Auffangstation in Szank. Zum einen um dort qualitativ hochwertiges Futter für die Neuankömmlinge hinzubringen und um mir ein Bild über den Zustand der 25 Vermehrerhunde zu verschaffen.

Ich war bereits auf Grund der Bilder auf einiges gefasst. Doch sie alle dann dort zu erleben und ihren Zustand zu sehen, war schon wirklich hart. Mit einem der Hunde fuhr Nicole noch heute in die Notfall Klinik, da wir bereits beim Scheren feststellen mussten das sie fühlbare Tumore hat. Heute ist ihr einer dieser Tumore geplatzt und die kleine Hündin verkroch sich stark blutende in eine Hundehütte. Dort holten wie sie sofort heraus und alarmierten unseren Tierarzt, der uns unverzüglich zu sich beorderte. Die Blutung konnte gestillt werden. Leider ist die Hündin jedoch viel zu abgemagert für eine Narkose und uns bleibt nun nur die Hoffnung, das wir sie schnell genug aufpäppeln können um sie dann operieren zu lassen. Auch ihre Augen wurden untersucht und versorgt. Eines der Augen ist leider nicht mehr zu retten und für das andere Auge haben wir die notwendigen Medikamente heute sofort mitgenommen. Nicole richtete der kleinen Maus ein gemütliches Plätzchen im Haus ein, damit sie unter dauerhafter Beobachtung ist und sich dort in Ruhe erholen kann. Nun heißt es wieder einmal tagelang zittern und beten, denn die Beurteilung des Tierarztes verspricht nichts gutes. Es ist sehr fraglich ob diese kleine Maus es schaffen wird. Wir werden jedenfalls alles dafür geben.

Zwei kleine Mäuse, die ebenfalls in einem bedenklichen Zustand sind nahm ich heute mit in unsere Krankenstation. Morgen früh werden sie in der Klinik vorgestellt und auch sie erhalten alles was es braucht um ihnen zur Genesung zu verhelfen .

Auch bei Regina konnte heute ein Notfall abgearbeitet werden. Auch der kleine Tibetterrier Mix wurde heute von der Kette befreit und in eine kostenpflichtige Pension gebracht. Dort wird er, so wie bereits unsere Olivia, bis zu seiner Ausreise in familiärem Umfeld leben, da wir unsere Tierheimplätze nun freihalten müssen um in den nächsten Tagen die Hunde die uns gemeldet wurden unterbringen zu können.

Medikamente und Mittel zu Ungezieferbekämpfung für die kleinen Notfälle haben wir ebenfalls bereits geordert und bezahlt. Diese können wir am Mittwoch schon im Großhandel abholen. Somit haben wir bis auf eventuelle spezielle Medikamente die der ein oder andere Hunde benötigt, nun schon vorgesorgt. Auch Vitamin e und Nahrungsergänzungsmittel haben wir bereits besorgt. Es soll den kleinen an nicht fehlen, was eine Genesung beschleunigen kann.

Auf dem Rückweg nach Kondoros kam ich an einer so hochgelobten "Gänsefarm" vorbei. Diese Bilder sollen nur ein Dokument der Realität für diejenigen sein, die immer noch glauben das Freilandhaltung immer eine tolle Sache ist. Zusammen gepfercht zu tausenden, Ausgenutzt zur Produktion von Daunenjacken und Daunenkissen und letztendlich gestopft für die kommende Weihnachtszeit. Bei dem Anblick gerät mein Blut in Wallung. Das schlimmste daran ist, das man hier nichts dagegen unternehmen kann.

Doch das nur nebenbei.... um einen Eindruck zu verschaffen, das hier nicht nur Hunde leiden.

Morgen werden wir von den ersten Untersuchungsergebnissen berichten.


Einsatz Juni, Tag 4, (01.06.2021)

Auch der 4. Tag hatte es wieder in sich. Auch heute waren wir wieder mit einigen Hunden in der Klinik.

Die kleine Pintscher - Mix Hündin die wir zusammen mit 24 weiteren Hunden in der letzten Woche von einem Vermehrer retten konnten wurde heute intensiv untersucht und behandelt. Die arme Maus wiegt gerade noch 1,8 kg. Sie ist so extrem abgemagert, das wir gemeinsam mit der Tierklinik entschieden haben sie zunächst mit Vitaminen, Hochwertigem Aufbaufutter und Nahrungsergänzungsmitteln aufzupäppeln. Ein Narkose für eine dringende Zahnsanierung würde sie zur Zeit nicht überleben, dazu ist sie viel zu schwach. Zum Glück scheint sie sich an die Zahnschmerzen gewöhnt zu haben, so das sie mit gutem Appetit frisst. Sobald es von ihrer körperlichen und gesundheitlichen Beschaffenheit möglich ist, wird sie dann die Zahnbehandlung bekommen. Heute Haben wir sie gut erst versorgt. Ohren gereinigt, Krallen geschnitten, 4D Test vorgenommen, Chip gesetzt und Vitamine (DM Guard) gespritzt. Impfungen haben wir ihr noch erspart, da dies auch den ausgemergelten kleinen Körper zu sehr belasten würde. Allerdings werden wir sie alle 2 Tage in der Klinik kontrollieren lassen, damit wir sicherstellen können das sie alles gut übersteht. Auch haben wir heute beschlossen ihr das stressige Leben in der Auffangstation und im Tierheim zu ersparen. Unsere Klari hat die kleine Maus zusammen mit einem weiteren Hund aus dieser Aktion mit zu sich nachhause genommen. So ist sichergestellt, das sie 24 Stunden rund um die Uhr beobachtet ist. Wir haben der kleinen den Namen Bambi gegeben. Bambi ist mindestens 12 Jahre alt.

Der zweite im Bunde ist Peter. Ihm hat das Leben in der Vermehrer Station extrem hart zugesetzt. Vermutlich musste Peter vom Welpenalter an in einer viel zu kleinen Box liegen. Dies hat zur Folge, das seine Hinterbeinchen deformiert sind. Seine Kniegelenke sind völlig versteift und Peter kann nie wieder richtig laufen. Allerdings ist er trotz allem fix unterwegs und hat keine Schmerzen. Auch er wurde heute gründlich untersucht und versorgt. In der nächsten Woche werden wir mit ihm noch in eine orthopädische Spezialklinik fahren um uns dort eine zweite Meinung einzuholen und Röntgenbilder zu erstellen. Denn wir wollen die Hoffnung noch nicht aufgeben, doch noch etwas für ihn tun zu können. Auch bei ihm zeigen sich die gleichen Mangelerscheinungen wie bei Bambi. So wird auch er mit den gleichen Produkten versorgt.

Drei weitere Hündinnen nahmen wir mit in die Klinik. 2 für die Kastration und Ausreise Untersuchung, und eine Notoperation bei einer Hündin die mit schwarz gefärbtem Ausfluss auf der Straße gefunden wurde. Sie konnten wir wirklich in letzter Minute noch durch diese OP retten. Sie hatte 5 abgestorbene Welpen in sich und stand Kurz vor dem Vergiftungstod.

Auch bei Regina reist es nicht ab. Hier haben wir ebenfalls Neuzugänge zu verzeichnen. 4 Fundwelpen wurden bei ihr aufgenommen. Vermutlich ca 10 Wochen alt. Sie werden dann im Juli für die Ausreise vorbereitet. Bis dahin werden sie gründlich untersucht und tierärztlich betreut und versorgt.

Die ersten ca 1000 Euro Für Tierarzt, Medikamente und Spezialfutter wurden bereits bezahlt.

In Örkeny wurde heute wieder Material angeliefert. Kies, Zement, Baustahlmatten und Gipskarton. Morgen treffen wir uns dort mit den Arbeitern um die Grundrisse für die neue Krankenstation, die Quarantänezwinger und den Klinikbereich abzustecken und alle weiteren Arbeitsschritte zu organisieren.

Am Donnerstag dann wieder Kliniktag für die nächsten Hunde. Wir werden natürlich wieder berichten.


Einsatz Juni, Tag 5+6, (02./03.06.2021)

Am gestrigen 5. Einsatztag traf ich mich mit Regina, Linda und den Arbeitern in Örkeny. Zum einen um die bereits geleisteten Arbeiten zu bezahlen, und zum anderen die Maße für den Neubau der Klinik- und Quarantänebereiche abzustecken. Auch die Planung für Abwasserkanäle, Frischwasseranschlüsse und Quarantänezwinger wurde durchgeführt. Abnahme der erfolgten Bauarbeiten und Materiallieferung der mitgebrachten Baumaterialien wurden erledigt. Das große Rolltor wurde ebenfalls montiert. Nun müssen nur nach die Trapezblechen an den Rahmen montiert werden. An den Notzwingern für unsere Wachhunde Caesar und Alpha wurden heute LKW-Planen befestigt, damit die Hunde einen Schattenplatz zur Verfügung haben.

Auch die ca 12 jährige Linda konnte gestern von ihrer kurzen Kette befreit werden und ist nun in unserer Obhut. Ein kleiner Peki Mix, der seit 2 Jahren auf den Strassen eines Dorfes lebte ist seit gestern bei uns. Am Nachmittag kam dann auch unsere dringend erwartete Verstärkung in Kondoros an. Claudia und Moni ( Team Austria) trafen gestern Nachmittag bei uns ein. Nach kurzer Begrüßung wurden sofort die von den beiden mitgebrachten Spenden ausgeladen und verräumt.

Bambi und Peter, zwei der Vermehrerhunde, denen es noch vor 2 Tagen sehr schlecht ging, scheinen sich nach dem Klinikbesuch und der guten Pflege bei Klari nun langsam zu erholen. Auch die Hündin bei Nicole, die wir noch am Montag mit geplatzten Tumor und stark blutend in die Klinik fuhren ist nun stabil und erholt sich unter der Wärmelampe im Haus bei Nicole.

Der heutige 6. Tag war wieder ein Kliniktag. Die nächsten Hunde wurden heute tierärztlich untersucht und behandelt.

Sie befinden sich nun in unserer Krankenstation und wir hoffen auch hier auf baldige Besserung . Claudia und Moni verbrachten dann den Tag mit fotografieren der Neuzugänge und einiger Langzeitinsassen. Ein Tag im Tierheim ist so schnell vorbei, das wir erst morgen mit dem Scheeren der Hunde beginnen können.

So wie die Zeit es uns erlaubt werden wir dann wieder berichten.


Einsatz Juni 2021, Tag 7+8, (04./05.06.2021)

Der gestrige Tag stand ganz im Fokus der Hundekosmetik. Auch wenn wir alle keine Profis in diesen Dingen sind, war es doch enorm wichtig das einige der Hunde von ihrem Winterfilz befreit wurden. Auch wurden wieder jede Menge unserer Neuzugänge fotografiert. Ebenso stand die Planung für den heutigen Einsatz an. Ich machte mich gegen 7.45 Uhr auf den Weg ins ca.300 km entfernte Szamossalyi in Ost Ungarn. Dort holte ich die Hunde ab, denen ich unsere Hilfe bereits zugesagt hatte. Natürlich blieb es wie immer nicht dabei. Aus 5 Hunden wurden dann gleich 11. Und das obwohl wir keine freien Plätze zur Verfügung haben. Doch was soll ich machen wenn ich dort vor Hunden stehe, die in ärgster Not sind. So wie der hübsche Mudi Mix, den man erschlagen wollte, weil er die Schafe seines Besitzers nicht hüten wollte, Oder der kleine Dackel Mix, der mit schlimmster Räude befallen ist. Jeder dieser Hunde hat eine Vorgeschichte, die einem die kalten Schauer über den Rücken laufen lässt. Nun sind sie hier in Kondoros und 2 dieser Hunde konnten wir bei Vivien unterbringen. Wieder sind einige dieser Hunde in einem Zustand das sie sofortige tierärztliche Behandlung benötigen. Und doch ist es jede einzelne dieser Seelen wert. Der heutige Tag endete für uns dann gegen 23 Uhr. Dann waren alle Hunde versorgt und behelfsmäßig untergebracht. ABER IN SICHERHEIT!!! Dafür haben sich die heutigen 800 km gelohnt.

Morgen werden wir zu Nicole nach szank fahren um dort die Vermehrer Hunde zu scheeren. Wir werden berichten....



Einsatz Juni 2021, Tag 9+10, (06/07.06.2021)

 

Gestern früh machte ich mich, gemeinsam mit Claudia und Moni auf den Weg nach Szank zu Nicole und Yannick um die Fellpflege der 25 Vermehrerhunde durchzuführen. Die beiden reisten extra aus Tirol an um uns hier vor Ort zu unterstützen..

25 ausgebeutete Seelen, die ihr ganzes Leben lang als Gebärmaschinen ihrem Besitzer zu Geld verhelfen mussten.

Claudia und Moni schrieben ihre Eindrücke wie folgt nieder:

Was wir sahen, trieb uns die Tränen in die Augen. Dieses Elend, welches die Zwerge über Jahre ertragen mussten - ungepflegte, komplett verängstigte, kleine alte Hunde, in kotverklebten Filzplatten gefangen, nicht in der Lage sich ordentlich zu bewegen. Viel zu lange, eingewachsene Krallen, über Jahre entstandene, unbehandelte Augenentzündungen, verwucherte Ohren, Tumore die sich erst nach dem scheren des Fells zeigten. Alle Zwerge sind alt, haben schlechte Zähne und brauchen medizinische Versorgung.

Wir wollen mit diesen Fotos die Wahrheit über Billigwelpen zeigen. So sehen die Eltern der süßen, kleinen, weißen Fellknäuel aus, die billig übers Internet im Ausland bestellt und viel zu früh von ihren Eltern und Geschwistern getrennt und nach Deutschland, Holland, Belgien und Österreich verkauft werden.

Bitte, macht das nicht! Bitte, kauft keine Billigwelpen! Denn sonst wird dieses Elend nie ein Ende haben!

Wenn die Zwerge medizinisch versorgt, operiert und geimpft und etwas erholt sind, suchen sie alle ein verständnisvolles Zuhause. Es wird aber bestimmt noch eine Zeit dauern, denn es steht noch eine Behandlungs- und Operationsmarathon bevor, damit diese Seelen dann endlich noch einen lebenswerten Lebensabend verbringen dürfen.

Leider kamen wir für eien dieser kleinen Geschöpfe zu spät, sie ist uns gestern unter den Händen weggestorben. Nun hoffen wir inständig, das wir die anderen kleinen Seelen durchbekommen.

Am Donnerstag fahren wir mit 5 dieser Hunde in eine Augen- Spezialklinik nach Budapest. Auch werden die nächsten Hunde morgen und am Donnerstag von unserer Tierärztin versorgt. Am kommenden Dienstag werden alle wieder in die Klinik fahren, da wir unmöglich alle Baustellen auf einmal abhandeln können.

Heute fuhr ich mit Nicole nach Örkeny. Dort trafen wir uns mit Regina, die uns Newton, Johanna und Kormi brahcte, damit sie bis zur Ausreise bei Nicole in Szank untergebracht werden können. Denn in Hinblick auf die extrem hohen zu erwartenden Klinikkosten für die Vermehrerhunde, müssen wir die Hunde aus den kostenpflichtigen Pensionen holen. Denn jeder gesparte Euro wird nun dringend für deren Versorgung benötigt. Doch als wenn das alles noch nicht genug wäre, erreichte uns heute noch ein Notruf. Ein junger Schäferhund Rüde wurde am Rand eines Dorfes aus dem AUto geworfen. 2 Tage lang bild dieser Hund dort vor einem arten sitzen und wartete darauf das seine Besitzer zurückkommen und ihn wieder mit nehmen. Dank einer tollen Familie wurden wir rechtzeitig vor dem Hundefänger angerufen und konnten den Hund in unsere Obhut nehmen.

Wie es weitergeht? Das wissen wir gerade selber nicht. Doch das es weitergeht, dafür tun wir und das gesamte Tea in Ungarn und Deutschland alles.

Wir werden wieder berichten.....


Einsatz Juni 2021

Bilder der ersten Woche....

Da wir nicht immer alle Bilder in unseren Berichten posten können, hier noch ein paar Bilder der ersten Einsatz-Woche.

Alle diese Hunde suchen noch ein Zuhause. Bei Interesse bitte ein Foto an uns senden, dann werden wir gerne alle bekannten Informationen geben.

Alle diese Hunde wären für Juli reisefertig.


Einsatz Juni 2021, Tag 11+12, (08/09.06.2021)

Die Tage 11 und 12 sind den kranken und neuen Hunden gewidmet. Tierarztbesuch mit 11 Hunden. Not-op, Kastrationen und Test´s wurden durchgeführt. Medikamente verabreicht und einige der Hunde intensiv versorgt.

Selbst unsere Tierärzte sind vom Zustand einiger Hunde schockiert und leisten großartige und sofortige Hilfe, trotz voller Terminkalender haben wir hier noch nie vergeblich um Hilfe und Rat gebeten. So versteht es sich von selbst, das wir unsere Dankbarkeit gerne zeigen in dem wir auch die Kosten nicht zu sehr auflaufen lassen. Denn Tierschutz ist ein GEBEN und NEHMEN.

Alleine heute wurden für die Versorgung unserer Notfälle 3.405,00 Euro überwiesen. Dies ist zwar noch lange nicht alles, aber es bleibt so für alle überschaubar.

Nicht genug, das wir noch ca 12 Operationen für die Vermehrerhunde vor uns haben, und ca 18 Kastrationen dieser kleinen Seelen bevor stehen. NEIN.... täglich neue Notrufe, neue Katastrophenmeldungen und neues Leid kommt auf uns zu.

Erst heute wieder erreichte uns ein Notruf einer Tierschutzkollegin hier in Ungarn. Wir wurden um Hilfe gebeten für zwei Hunde, denen es nicht gut geht. Der eine kann von jetzt auf gleich nicht mehr Aufstehen und laufen. er ist nur in der Lage zu kriechen. Der andere zeigt ebenfalls Lähmungserscheinungen und liegt nur . Natürlich haben wir auch hier wieder unsere Hilfe zugesichert. Auch hier wissen wir das wieder enorme Kosten für Spezialkliniken auf uns zukommen, aber auch hier würden diese Hunde getötet wenn wir nicht reagieren. Das ist für keinen Tierschützer zu ertragen und wäre auch völlig falsch. Tierschutz bedeutet doch, das man sich um hilfsbedürftige, kranke, alte, misshandelte und gequälte Tierseelen kümmert. Nicht nur die hübschen, kleinen und gesunden, die gut vermittelbar sind. Natürlich helfen wir auch ihnen, aber unser aller Herzen schlagen für die Ärmsten der Armen. Das ist auch der Grund dafür, das wir immer und immer wieder um Unterstützung betteln müssen. Die die Schutzgebühren für solche Hunde decken die Kosten nicht einmal zu 40%. Diese Kosten werden gedeckt durch großartige und tierliebe Menschen, die uns bei unserer Arbeit immer wieder unterstützen, wofür wir wirklich alle von Herzen dankbar sind.

Hier vor Ort ist jeder Tag eine riesen Herausforderung für alle. Am Abend fallen wir alle völlig fertig und erschöpft in unsere Betten, aber an Schlaf ist nicht zu denken. Denn dann setzt der Kopf ein und man muss sich mit seinen Emotionen auseinandersetzen.

Alle hier in Ungarn sowohl die Teams in den Stationen und Tierheimen, als auch wir sind emotional am absoluten Limit angekommen. Abschalten hören wir immer wieder .... aber wie könnten wir das ? Immer wieder sagt man uns (sicherlich auch gut gemeint) ihr könnt nicht alle retten..... JA, STIMMT, wir können aber auch nicht wegsehen wenn uns derartige Notfälle gemeldet werden. Es gibt zwar viele Tierschützer die tolle Arbeit leisten, aber es gibt immer noch zu wenig. So stehen wir dann immer wieder vor den Problemen, das wir keinen Ausweg sehen und einfach helfen müssen ohne zu wissen wohin mit dem Hund, wie decken wir die Kosten, wie rechtfertigen wir es gegenüber unseren Spendern, und viele Sorgen mehr... . Der ständige Druck und die tägliche Angst vor neuen Katastrophenmeldungen machen die Arbeit nicht leichter. Deshalb freut sich ein jeder in unseren Team´s über die Fotos der Hunde, die es dann in gute Familien geschafft haben. Das ist die einzige Quelle, aus der wir alle immer wieder Kraft und Hoffnung schöpfen.

Zum Schluss noch ein paar Bilder, der letzten beiden Klinik Tage


Einsatz Juni 2021, Tag 13+14 (10./11.06.2021)

Und wieder sind zwei Tage unseres Einsatzes vorbei. Wir wissen nicht ob wir froh darüber sein sollen, da wir einiges erledigen konnten, oder ob wir uns ärgern sollen, weil uns die Zeit durch die Finger rinnt.

Doch schön der Reihe nach.

Wie bereits angekündigt waren wir gestern wieder mit 11 Hunden in der Klinik. Erneut mussten wir 2 Hunde sofort operieren lassen. Sie hatten Tumore, die sehr schnell wuchsen. So war es ein Glück, das diese noch nicht gestreut hatten und vollständig entfernt werden konnten.

In dieser Zeit fuhr unser Kollege mit 5 Vermehrerhunden in die Augen-Spezialklinik. Hier offenbarte sich dann die nächste Katastrophe. Einem dieser Hunde müssen wir nun beide Augen entfernen lassen. Sie sind durch die mehrere Jahre andauernde unbehandelte Entzündung völlig zerstört und verursachen dem Hund große Schmerzen. Der Tierarzt meinte, das der Hund sicherlich schon sehr lange mit diesen Schmerzen leben musste. Nun hoffen wir auf einen schnellen OP Termin, damit dieser arme Hund schnell schmerzfrei ist. Eine Umstellung ist es für Ihn nicht, denn er ist völlig erblindet. so kann es für ihn nur eine Verbesserung seiner Lebensqualität sein. Den anderen vier Hunden können wir mit diversen Augentropfen helfen. Einige benötigen diese dann auf Lebenszeit. Die Untersuchungsberichte fügen wir in den Bildern bei.

Der heutige Tag begann dann auch mit einem Schock. 3 Hunde wollten heute morgen weder fressen noch trinken, Waren schlapp, und beginnend apathisch. Der kleine Peki-Mix, der ebenfalls aus dem Vermehrerrudel stammt hatte plötzlich hohe Fieber. Sofort wurden alle heutigen Termine abgesagt und wir fuhren wieder in die Klinik. Sofortige Untersuchung, Infusionen und Medikamente konnten diese Hunde dann stabilisieren. Derzeit geht es allen 3 Hunden wieder besser und sie scheinen stabil zu sein. Morgen früh wird sich zeigen ob ein erneuter Klinikbesuch notwendig wird.

Doch damit sollte es noch nicht genug sein. Einer der vor einigen Wochen aufgenommenen Fundwelpen bei Regina war gestern ebenfalls sehr schlecht beieinander. Auch ihn brachten wir in die Klinik und er wurde dort stationär aufgenommen. Obwohl er am Morgen noch völlig fit und gesund wahr wurde auch er am Abend plötzlich schwach und es ging ihm sehr schlecht. Gerade hatten wir die freudige Nachricht aufgenommen, das wir einen anderen Welpen aus der Klinik abholen können, schon ist der nächste nun in stationärer Behandlung.

Die Kosten für den gestern entlassenen Welpen betragen 300 Euro. Er befand sich fast 2 Wochen in der Klinik. Nun hoffen wir, das es mit dem anderen kleinen Scheißer nicht wieder eine derartige Rechnung wird. Doch was sollen wir tun. Diese kleinen Hundekinder haben doch noch das ganze Leben vor sich. Wir können ihnen doch diese Hilfe nicht verwehren, nur weil es sicher wieder ein Loch in unser Budget reißt.

Zum Abschluss des Tages wurde noch ein kleiner Vogel in die Wildvogelauffangstation gebracht. Er schien verletzt zu sein. Da wir jedoch keinerlei Ahnung haben was dieses kleine Lebewesen benötigt, brachten wir ihn zu Menschen, die genau wissen was zu tun ist.

Und bevor ich es vergesse, gab es auch noch einen Neuzugang. Durch eine Meldung erfuhren wir von einem Husky, der sich von seiner Kette befreien konnte und nun in einem Dorf herumlief. Schon öfter versuchten unsere Tierschützer diesen Hund von der Kette zu befreien, mussten aber immer auf Druck der Besitzer ohne Hund wieder von Dannen ziehen. Nun konnte er endlich von uns in Sicherheit gebracht werden. Da der Hund nicht gechipt ist, besteht auch keine Veranlassung in wieder zurück in diese Hölle zu geben.

Wieder waren es Ereignis- und arbeitsreiche Tage. All das stemmen unsere Tierschützerinnen hier in Ungarn Tag für Tag neben der Pflege und der Versorgung unserer Schützlinge in den Stationen. Doch immer wieder gibt es Menschen, die unseren Mitarbeiter vorwurfsvolle Nachrichten senden, weil sie manchmal verspätete Rückmeldungen auf ihre Fragen bekommen. Daher bitten wir jeden um ein wenig Verständnis und Geduld. Denn alle hier haben mehr als alle Hände voll zu tun um den täglichen Wahnsinn zu bewältigen. Und auch Tierschützer sind nur Menschen und keine Roboter. So können auch DInge vergessen oder übersehen werden. Doch niemals geschieht dies aus Desinteresse oder Gleichgültigkeit. Einfach erneut anfragen hilft da schon um sich in Erinnerung zu rufen. Denn wir freuen uns über jedes Interesse an unserer Arbeit. Doch wir brauchen einfach manchmal auch etwas mehr Zeit um allen gerecht zu werden.

In diesem Sinne Danken wir euch allen für euer Interesse und eure Unterstützung bei unserer Arbeit.


Einsatz Juni 2021, Tag 17 + 18, (14.+15.06.2021)

TEIL 1

UPDATE zu den Vermehrerhunden.

Eigentlich fehlen uns derzeit allen die Worte. Denn es ist in Bild und Wort nicht wirklich zu beschreiben, welches Leid diese Tiere über Jahre erfahren haben müssen. Immer wieder stehen wir fassungslos und mit bitteren Tränen vor diesen geschundenen Wesen. Docjh nun zu den grausamen Fakten:

Heute fuhren wir mit allen diesen Hunden wieder in die Klinik. Alle, bis auf eine die uns vor einigen Tagen unter den Händen weggestorben ist. Sie hat ihre Letzte Ruhestätte in der Auffangstation in Szank bekommen.

Doch trotz aller Mühen und der bestmöglichen Versorgung zeigt uns das Leben wieder einmal mehr mit voller Härte, das es Grenzen gibt, die man mit Herz, guten Willen, Liebe und Geld nicht überschreiten kann. Auch heute ging wieder eine dieser armen Wesen von uns. Sie war zu schwach um den Kampf gewinnen zu können. Wir hätten so gerne mehr für sie getan. Doch leider kam alle Hilfe zu spät.

Alle Hunde erhielten heute erneut eine gründliche Untersuchung und es wurden erste Behandlungen durchgeführt. Um nun endlich einen richtigen Überblick zu bekommen, wurden alle Hunde gechipt. Auch ihre erste Impfung haben alle heute bekommen. Zähne mussten aus den hochgradig entzündeten Mäulchen gezogen werden. Ohrenbehandlungen und Reinigung wurden durchgeführt. Bei allen Hunden wurde der 4 D-Test gemacht. Wenigstens dieser Test war bei allen Hunden negativ. Doch ein Ende der Behandlungen ist noch lange nicht in Sicht. Behandlung hochgradiger Augenentzündungen, Tumor-Operationen und vieles mehr steht den kleinen Mäusen in den nächsten Wochen noch bevor. Verwucherungen in den Ohren, und fast bei allen auch Augenbehandlungen stehen nun an.

Die Kosten hierfür sind noch nicht einmal absehbar. Alleine heute für Chip, Impfung und Test´s lieben wir bei ca 50-60 Euro je Hund Bei 23 Hunden ist das eine stolze Summe von zwischen ca. 1.100 und 1.300 Euro. Zuzüglich der bereits durchgeführten Behandlungen werden wir wieder einmal über 1500 Euro liegen. Sobald die Rechnung vorliegt, werden wir diese natürlich veröffentlichen.

Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner in dieser Rettungsaktion benötigen wir nach wie vor Unterstützung. Denn noch ist kein Ende der Kosten in Sicht. Aber auch wenn diese Wesen bereits alt und gebrechlich sind, oder besser gesagt gerade weil sie es sind, haben sie es verdient das wir alle gemeinsam Ihnen zu einem schönen Lebensabend verhelfen.

ES GIBT TAGE DA GEWINNT MAN, ES GIBT ABER AUCH TAGE DA VERLIERT MAN.

Man verliert den Glauben an die Menschlichkeit angesichts dieser armen Kreaturen, Man verliert den Glauben an Gerechtigkeit. Man verliert die Hoffnung das alles besser werden könnte. Und manchmal verliert man auch die Zuversicht genügend zu tun und bewegen zu können um derartiges Leid zu verhindern.

Zur Zeit sitzt die Verzweiflung und der Schmerz tief in jedem einzelnen in unserem Team. Und doch fühlen wir uns alle verpflichtet. Verpflichtet gegenüber den leidenden Wesen für ein wenig Liebe, Hoffnung und Zuversicht zu sorgen.

Doch seht selber an den Bildern was diesen armen Geschöpfen angetan wurde.